Wo sich große Ackerflächen aneinanderreihen, bleibt selten Platz für den Naturschutz. Trotzdem gibt es diese Flächen, die etwas versteckt in einer Randlage das Potenzial haben, der Biodiversität Raum zu geben. Im Landschaftsschutzgebiet Schuipbenden, das zu Tönisvorst gehört, konnte der NABU-Bezirksverband Krefeld-Viersen eine solche Fläche erwerben.
Begrenzt von zwei Bächen, gesäumt von strukturreichen Sträuchern und Bäumen, liegt die Wiese in einem störungsarmen Gebiet. Röhricht, Seggen und Schilf sind benachbart. Die Bachränder zeigen neben den obligatorischen Brennnesseln auch wertvolle einheimische Blühpflanzen wie das Mädesüß.
„Das Grünland soll ausgemagert werden, damit sich eine standortgerechte Artenvielfalt einstellen kann. Die Wiesenpflege soll über den Vertragsnaturschutz laufen“, beschreibt Bodo Meyer vom Vorstand des NABU Krefeld-Viersen die Pläne für das Flurstück. Es ist bereits im Biotopkataster des Kreises Viersen eingetragen.
Der Erwerb wurde durch die Unterstützung der NRW-Stiftung möglich. Der Regionalbotschafter der Stiftung, Armin Huber, freut sich über die Vorschläge, die aus dem NABU an ihn herangetragen werden. „Wir wissen, dass hier viele aktive Leute sind, die sich dauerhaft um die Flächen kümmern.“
In der vordersten Reihe steht beim sich Kümmern der Leiter der NABU-Gruppe Tönisvorst, Reimer Martens. „Durch Beobachten und Dokumentieren werden wir den Zustand erheben. Wir machen auf jeden Fall etwas für den Vogelschutz und schaffen Totholzlebensräume.“ Zur Entwicklung gehört auch die Pflanzung von Kopfweiden.
Während der Besichtigung rufen ausdauernd zwei Grünspechte. Ein Zaunkönig beteiligt sich an der Herbstbalz, untermalt vom Gesang des Rotkehlchens. Ein Waldbrettspiel und ein Admiral besuchen als letzte Tagfalter der Saison die Blüten am Bachrand. „Wir können mit Baumfalken rechnen und mit dem scheuen Pirol, das Gebiet bietet das Potential“, meint Bodo Meyer. Auch Fledermäuse sollten hier genug Nahrung finden. „Wir sind sehr gespannt, was wir entdecken werden“, meint Reimer Martens.
Die NABU-Gruppe Tönisvorst, vertreten durch Reimer Martens und Udo Beine, lud zu einem Treffen auf den Obsthof St. Tönis. „Wir möchten Danke sagen! Für die Förderung, die wir in diesem Jahr erhalten haben, und für die langjährige Zusammenarbeit und regelmäßige Unterstützung, ohne die wir unsere Naturschutzarbeit nicht leisten könnten!“ Reimer Martens adressierte seine Worte an Horst Klausmann, den Leiter der Filiale Tönisvorst der Sparkasse Krefeld.
Klausmann ließ sich die neue Akku-Motorsäge und eine ebenfalls akkubetriebene Heckenschere erklären. „Es ist schön, zu sehen, was aus den Fördergeldern gemacht wird, die wir an gemeinnützige Vereine wie den NABU ausschütten können“, freute sich Klausmann über die Anschaffungen, die den NABU-Aktiven wertvolle Dienste leisten.
„Wir sind damit naturschonender und gleichzeitig effizienter in unserer Arbeit“, betonte Reimer Martens. „Auch die Gesundheit unserer Ehrenamtlichen kann mit den neuen Geräten besser geschützt werden.“
Der Vorsitzende des NABU-Bezirksverbands Krefeld-Viersen, Bodo Meyer, blickte auf den Nutzen der anhaltenden Förderung durch die Sparkasse Krefeld. „Dadurch konnte viel für die Qualität unserer heimischen Naturflächen und für die Menschen getan werden, die sich in der Natur erholen möchten. Die Pflegeeinsätze werden praktikabler, der Arbeitsumfang ist besser handhabbar. Es hilft uns weiter.“
Der Vorsitzende des Umweltausschusses der Stadt Tönisvorst, Christian Rütten, sprach für die Stadt Tönisvorst: „Wir profitieren von der Arbeit des NABU. Naturschutz ist eine so umfangreiche Aufgabe, dass sie das kompetente Ehrenamt braucht. Und das Ehrenamt braucht gute Arbeitsmittel.“
Horst Klausmann ermunterte die NABU-Aktiven, sich um weitere Förderung zu bemühen. Reimer Martens weiß auch schon, welches Gerät die Gruppe als nächstes anschaffen möchte: einen akkubetriebenen Freischneider. „Denn wir arbeiten an einem richtig großen Projekt, für das wir dieses Gerät brauchen“, blickt der umtriebige Naturschützer in die Zukunft.
Die NABU-Gruppe Tönisvorst trifft sich an jedem letzten Montag im Monat um 19 Uhr im ev. Gemeindezentrum Hülser Str. 57a, 47918 Tönisvorst.
Interessierte sind herzlich willkommen!