Unsere Landschaft am Niederrhein sollte eigentlich ein idealer Lebensraum für den Vogel des Jahres 1972 sein - den Steinkauz (Athene noctua).
Ein schönes Artenportrait finden wir hier.
Ein Faltblatt "Kleiner Kauz in großer Not" gibt eben-falls eine umfassende Übersicht zur Situation des Steinkauzes und seinen Lebensraum.
Leider sind die Steinkauzvorkommen aber auch hier gefährdet und ein massiver Rückgang der Population ist zu verzeichnen. Die Hauptursache für den fort-schreitenden Bestandsrückgang des Steinkauzes ist der Verlust an geeignetem Lebensraum - ausgelöst vor allem durch folgende Faktoren:
Streuobstwiesen bieten dem Steinkauz halboffene Jagdreviere. in denen er seiner Beute nachstellen kann. Er ist nicht sehr wählerisch bei der Nahrungssuche, so gehören ca. 25 Kleinsäuger und 60 Vogelarten zu seinem Nahrungs-spektrum, wobei die Feldmaus den größten Anteil hat. Aber auch kleine Reptilien, Amphibien und größere Insekten verschmäht er nicht.
Alte Baumbestände sind immer weniger anzutreffen, vor allen Dingen die so wichtigen Kopfbäume, die wir hierzulande an Schwalm und Nette in Form der Kopfweide sehr gut kennen. Kopfweiden neigen dazu, im Alter hohl zu sein, was als Nist- und Ruheplatz ideal ist. Aber auch die alten Gemäuer verschwinden mehr und mehr, sie weichen den modernen, perfekt zugemauerten Bauten unserer Zeit und nehmen dem Steinkauz die Möglichkeit, in den Nischen und Löchern der Backsteingemäuer eine erfolgreiche Brutpflege zu betreiben.
Wenn sich schon unsere Landschaft in der beschriebenen Art und Weise verändert, so können wir doch helfen, geeignete Nisthilfen anzubieten und den Erhalt oder die Neuanlage von Streuobstwiesen zu unterstützen. Eine umfassende Lektüre dazu: Maßnahmen zum langfristigen Erhalt des Steinkauzes und seiner Lebensräume – hier: Schutz von Streuobstwiesen und -weiden
In diesem Faltblatt finden Sie Informationen zum Steinkauzschutz in Deutschland - Was sind Gründe für die Gefährdung, wie wird der NABU bereits tätig und was kann jede*r Einzelne tun um den kleinen Kobolden zu helfen.
Sie können dieses 6-seitige Faltblatt auch in größeren Stückzahlen kostenlos bestellen, Sie übernehmen lediglich die Versandkosten pro Bestellung und können so Freunde und Bekannte ebenfalls über unsere Kobolde und ihren Lebensraum informieren.
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Was man beim Bau und Anbringen von Nisthilfen beachten sollte, ist im folgenden Link beschrieben "Nisthilfen für den Steinkauz"
Aus unserer NABU-Gruppe Willich stammen die beiden folgenden Bauanleitungen für einen Steinkauzkasten:
Hier eine ausführliche Bauanleitung für eine runde Steinkauzröhre mit Marderschutz, nach dem Vorbild von Ludwig Schwarzenberg (Eulen AG, Saar 1969).
Am 30.05.2024 ist ein Team der Ortsgruppe losgezogen um die Steinkauz-Nisthilfen in und um Niederkrüchten zu kontrollieren.
Bei der Kontrolle ging es um den Zustand der Nisthilfen und ob diese evtl. sogar als Brutplatz angenommen wurden.
Die Nisthilfen sind im Gemeindegebiet weit verstreut und oft an abgelegen Stellen angebracht, was eine Kontrolle nicht grade erleichtert, da immer eine Leiter mitgenommen werden muss.
Der Aufwand hat sich leider nur an einer Nisthilfe gelohnt. Hier konnten 4 Jungtiere erfasst und fotografiert werden.
Wenn man bedenkt, dass 24 potenzielle Reviere mit Nisthilfen versehen wurden, ist das Resultat der Erfassung schon erschreckend.
Umso wichtiger ist die Arbeit des NABU bei der Pflege der Streuobstwiesen als Jagdreviere und der regelmäßige Rückschnitt von Kopfweiden als potentieler Brutplatz.
Die Ortsgruppe hofft, dass sich die Bestände in Zukunft stabilisieren und hoffentlich sogar wachsen. Eine neue Nisthilfe wurde kürzlich fertiggestellt und soll zeitnah in einem vielversprechenden Revier angbracht werden. Wir geben also nicht auf, sondern intensivieren unsere Bemühungen den kleinen Kobolden einen schönen Lebensraum in unserer Nachbarschaft zu bieten.